28.2.3 Versteckte Zusätze in HPMC-Kapseln

Auf der Suche nach geeigneten, unseren Ansprüchen an Reinheit und Qualität genügenden, pflanzlichen Kapselhüllen stießen wir immer wieder darauf, dass bei deren Herstellung einige Zusatzstoffe eingesetzt werden. So existieren in dem riesigen Weltmarkt der pflanzlichen HPMC-Kapselhüllen nur ein bzw. glücklicherweise seit kurzem zwei Hersteller, die kein Carrageen, Polyethylenglycol (PEG) oder andere bedenkliche Zusätze verwenden (siehe Kapitel 23). Die genannten Stoffe werden aus technologischen Gründen bei der Verarbeitung der Cellulose zugefügt. Sie bewirken, dass sich der Cellulose-Rohstoff bei der Verarbeitung besser löst und sich eine gleichmäßig fließende Masse ausbildet. Da Verarbeitungshilfsstoffe bei der Herstellung der Kapselhüllen auf dem Etikett nicht angegeben werden müssen, findet sich hier ausschließlich die Angabe “Kapselhülle aus pflanzlicher HPMC (Hydroxypropylmethylcellulose)”. (15)

Aus Kundensicht betrachtet, sehen wir dies sehr kritisch. Zum einen, weil die Verarbeitungshilfsstoffe nicht deklariert werden müssen und so als versteckte Zusätze anzusehen sind. Zum anderen aber auch, weil einige dieser versteckten Zusätze und die Nanopartikel gesundheitlich bedenkliche Auswirkungen auf den Körper besitzen. Geht man davon aus, dass Nahrungsergänzungsmittel dazu dienen, die Gesundheit zu fördern und zu erhalten, sind solche Inhaltsstoffe mehr als fragwürdig. Beim Beispiel der Kapselhüllen konnten wir in einem eigens in Auftrag gegebenen Zelltest am Institut Dartsch Scientific nachweisen, dass übliche HPMC-Kapseln aufgrund dieser Zusatzstoffe eine entzündliche Wirkung auf Darmepithelzellen ausübten, die von uns eingesetzten reinen HPMC-Kapseln jedoch nicht (siehe Kapitel 23.2).

Für mehr Informationen zur Deklaration von Nahrungs(ergänzungs)mitteln siehe Kapitel 28.