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11.1.2 N-Hexan

N-Hexan kann ein Bestandteil von Benzin, Farben, Lacken und Klebstoffen sein und wird ebenfalls häufig zur Aufarbeitung von Pflanzenextrakten und beispielsweise Vitamin-E-Extraktionen verwendet. Ebenfalls umstritten ist sein Einsatz in der Lebensmittelindustrie bei der Herstellung von Ölen und Sojaprodukten. In entfetteten Sojaprodukten darf beispielsweise bis zu 30 mg/kg N-Hexan enthalten sein. (324) In Pharmazeutika ist es auf 2,9 mg pro Tag bzw. 290 ppm begrenzt.

Hexan wird im menschlichen Körper vor allem zu 2,5-Hexandion metabolisiert. Die Metaboliten von N-Hexan – 2,5-Hexandion und 4,5-Dihydroxy-2-hexanon – können sowohl im Blut als auch im Urin gemessen werden. Diese Substanzen sind jedoch stark neurotoxisch und rufen vor allem Ausfallserscheinungen an peripheren Nerven hervor, schädigen aber aufgrund der Blut-Hirn-Schranken-Gängigkeit auch das Gehirn. (325,326) Folglich können verschiedene Symptome auftreten: Missempfindungen, Muskelschwäche, Spastiken, Schwindel- und Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Narkose bis hin zu Atemlähmung. (327)

Berichten von Patienten zufolge, welche einer höheren Hexanbelastung ausgesetzt waren und unter einer entsprechenden Symptomatik litten, dauert die Rückbildung der nervalen Beeinträchtigung Monate bis Jahre. Die Schäden motorischer Nervenbahnen erfolgten schneller als die der sensiblen Nervenfasern, sodass die Empfindungsstörungen mitunter zwei Jahre andauern können. (327)

Ein Beispiel für Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Substanzen ist die Kombination von N-Hexan mit Methylethylketon (MEK). Diese Chemikalie erhöht die neurotoxischen Effekte von Hexan bei chronischer Aufnahme bereits geringer Mengen N-Hexans. (328)

Aufgrund der deutlichen neurotoxischen Eigenschaften von N-Hexan raten wir zu einer bestmöglichen Minimierung bzw. Vermeidung dieses Lösungsmittels.

Für eine Übersicht und Einteilung möglicher Lösungsmittel siehe Kapitel 11.

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