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30.3.1 Roundtable for Sustainable Palm Oil (RSPO)

Die größte und bekannteste Zertifizierung für nachhaltiges Palmöl ist das RSPO-Siegel. Gegründet wurde der “Roundtable for Sustainable Palm Oil” (RSPO) im Jahr 2004 auf Initiative des WWF. (825) Seit 2008 gibt es nachhaltig zertifiziertes Palmöl und seit Mitte 2011 können Produkte, die solches Öl enthalten, mit dem RSPO-Siegel versehen werden. Im November 2019 hatte der RSPO 4.400 Mitglieder – darunter viele große Palmölproduzenten und Hersteller wie Nestlé, Unilever, Mondelēz und Procter & Gamble. (826) Doch nicht alle Mitglieder halten sich an die Vorgaben der Zertifizierung. (827) Die soeben genannten Firmen wurden erst kürzlich in einer Untersuchung von Greenpeace mit illegalen Waldbränden in Verbindung gebracht. (828) Neben der anhaltenden illegalen Abholzung von Regenwald wird am RSPO kritisiert, dass Monokulturen und die Nutzung hochtoxischer Agrochemikalien zugelassen sind und dass Menschenrechte und Arbeitsschutzrechte nicht streng genug kontrolliert und eingehalten würden. (826)

Tatsächlich lassen die Kriterien des RSPO aufgrund einer eher schwammigen Formulierung Interpretationsspielraum zu: “keine Rodung ökologisch wertvoller Waldflächen” heißt es zum Beispiel im Kriterienkatalog. (829) Rettet den Regenwald gibt im Gegenzug an, dass das RSPO-Siegel weder eindeutig die Regenwaldrodung ausschließe noch den Klimaschutz in irgendeiner Weise berücksichtige. Bereits im Jahr 2008 lehnten daher insgesamt 256 Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen in einer gemeinsamen Erklärung das RSPO-Label als Etikettenschwindel ab. (806)

Mittlerweile sieht selbst der WWF deutliche Grenzen des Zertifikats. Schon in einem Positionspapier des Jahres 2011 beschreibt der WWF das RSPO-Zertifikat als die "Erfüllung sozialer, ökonomischer und ökologischer Mindeststandards". Allein die Mitgliedschaft im RSPO darf nicht als Beleg für verantwortliches Handeln gesehen werden. (812,826) Solange jedoch die Beachtung von Umweltstandards und Menschenrechten nicht gesetzlich verankert wird, bleibt der RSPO eine Möglichkeit auch mit “den großen” Unternehmen im Gespräch zu bleiben und so ein Minimum an Verbesserungen umzusetzen.

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