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2.2.2 Cadmium

Cadmium ist eines der bedeutsamsten toxischen Elemente, da es weit verbreitet in unserer Umwelt vorkommt und die Belastung dementsprechend oft hoch ist. Die größten Expositionen für den Menschen sind die Nahrung, Zigarettenrauch, Getränke, das Trinkwasser sowie die Luft. Hohe Cadmium-Konzentrationen werden häufig in Gemüse, Speisepilzen und in Innereien von Schlachttieren gefunden, aber auch Soja, Instant-Kaffee, Kakao, Nahrungsmittel aus Konservendosen sowie Fisch und Muscheln – insbesondere Austern – können belastet sein. Vielverzehrer von Gemüse, Kartoffeln sowie von Getreide können die tolerierbare wöchentliche Aufnahme (TWI-Wert) schon alleine aus diesen Quellen zu 94 % ausschöpfen. (48)

In die Böden gelangt Cadmium vermutlich hauptsächlich über Klärschlämme und Düngemittel. Von hier aus wird das Metall dann in unterschiedlich starkem Maß von den Pflanzen aufgenommen. Eine Besonderheit stellen Kakaoprodukte dar; hier stammt die vermehrt auftretende Cadmiumbelastung aus natürlicherweise Cadmium-reichen Böden aus Mittel- und Südamerika, oder auch aus Indonesien. (68) Tierische Produkte sind vor allem durch Belastungen des Tierfutters betroffen und Weidevieh reichert das Element über das Gras der Weideflächen an. Untersuchungen belegen, dass dies in verstärktem Maß auf die Weidevieh-Nutzung früherer Rieselfelder zutrifft. (52) Hier wurden früher nicht nur ungeklärte Abwässer aus Privathaushalten, sondern auch Industrieabwässer auf die Felder aufgebracht. Die Belastung der Luft ist auf Abfallverbrennungsanlagen und die Katalysatoren von Autos zurückzuführen, wobei Raucher – auch Passivraucher – eine circa 5-Fache Cadmiumbelastung im Vergleich zu Nichtrauchern aufweisen. (48) Weitere Quellen für Cadmium sind Farbpigmente, Rostschutzmittel, Trockenbatterien, Modeschmuck und Zusätze in PVC-Kunststoffen. Außerdem wird Cadmium bei der Zinkherstellung freigesetzt.

Cadmium ist durch den Körper zu 5 % resorbierbar. In Folge der Aufnahme kumuliert es vor allem in Nieren und Leber, aber auch in der Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, den Speicheldrüsen und Knochen. Unter chronischer Exposition kann es vor allem zu Schädigungen der Nieren bis hin zum Nierenversagen kommen. (52) Darüber hinaus ist Cadmium toxisch für Leber und Lunge, kann zu Osteomalazie (Demineralisation der Knochen) führen, die Reproduktionsorgane schädigen und wie Blei zu Entwicklungsstörungen beitragen. Für Cadmium ist bekannt, dass es im menschlichen Körper eine Halbwertszeit von 15 bis 30 Jahren besitzt. (69)

Für eine Übersicht weiterer Schwermetalle und anderer toxischer Metalle siehe Kapitel 2.

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